Strategisches Multi-Channel-Recruiting.
Gute Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource jedes erfolgreichen Unternehmens. Aufgrund des bundesweiten Fachkräftemangels wird es zunehmend anspruchsvoller für die Unternehmen, in den Wettbewerb um die besten Mitarbeiter*innen einzutreten.
Wer sein Unternehmen personell stärken möchte, benötigt also ein cleveres HR-Konzept, um potenzielle Mitarbeiter*innen über die gebotenen Chancen und Perspektiven des Arbeitgebers zu informieren. Der Karrierebereich auf der eigenen Website spielt hier inzwischen die zentrale Rolle.
Gestaltung von Karriereseiten
Bisher genügte vielen Unternehmen eine kurze Unterseite zum Thema “Stellenanzeigen”, die eine einfache Liste von aktuellen Jobs enthielt – oft sogar einfach nur als PDF-Linkliste. Das reicht heute nicht mehr aus. Allein, dass die Darstellung eines PDFs im mobilen Bereich nicht optimal ist und die Texte ggf. deutlich zu klein erscheinen, sind Gründe genug in einen Karrierebereich auf der eigenen Website zu investieren.
Welche Module benötigt eine Karriereseite? Um diese Frage beantworten zu können, muss man zunächst überlegen, welche Wege ein Interessent nimmt, der auf Jobsuche ist:
- Google Suche
- Jobbörsen
- Webseiten von bekannten Unternehmen
Die sogenannte “Customer Journey” startet also bei den meisten Jobsuchenden oftmals in der Google-Suche. Daher ist es umso wichtiger, dass der SEO-Bereich von vornherein berücksichtigt wird. Es bietet sich also an, für jedes Stellenangebot eine eigene Detailseite mit entsprechendem Beschreibungstext zu schaffen und die Angebote attraktiv in einer Übersicht darzustellen. Je nach Umfang der angebotenen Stellen machen Filtermöglichkeiten Sinn – so kann beispielsweise nach Vollzeit/Teilzeit, Standorten oder Art des Jobs gefiltert werden.
Integration bei „Google for Jobs“
Damit Suchmaschinen wie Google die Stellenanzeigen optimal erfassen und innerhalb der Suchmaschinen-Ergebnisse anhand der Region des/der Suchenden in tabellarischer Form ausgeben können, sollte die Detailseite des Jobs um „Strukturierte Daten“ ergänzt werden. Diese sind im schema.org-Standard definiert und erfordern entweder den Einsatz von JSON-LD als technischer Grundlage oder die Anreicherung der Webseiten-Inhalte um so genannte “Microdaten”, die nicht unbedingt für den Besucher sichtbar sein müssen. Kaeding Anderson bietet entsprechende Lösungen für WordPress-Systeme an.
Nachfolgend ein HTML-Beispiel für maschinenlesbare Daten:
<div itemscope itemtype="http://schema.org/JobPosting">
<h2 itemprop="title">Mechatroniker (m/w/d)</h2>
<strong>Standort:</strong>
<span itemprop="jobLocation" itemscope itemtype="http://schema.org/Place">
<span itemprop="address" itemscope itemtype="http://schema.org/PostalAddress">
<span itemprop="addressLocality">Lemgo</span>
<span itemprop="addressCountry">DE</span>
</span>
</span>
...
</div>
So stellt Google regionale Stellenangebote in der Suche dar:
Vorteilskommunikation und Benefits für Mitarbeiter*innen
Stellen Sie die Vorteile Ihres Unternehmens heraus. Was bieten Sie Ihren Mitarbeitern an Besonderheiten an? Typische Benefits sind beispielsweise:
- übertarifliche Verdienstmöglichkeiten
- Übernahme von Kita-Gebühren
- geldwerte Vorteile
- Sonderurlaub
- Dienstfahrzeug
- flexible Arbeitszeiten / Gleitzeit
- Home Office
- Weiterbildungsmöglichkeiten
- Frisches Obst, Getränke etc.
Diese Vorteile müssen den Interessenten sofort ins Auge springen. Es sind Dinge, die das eigene Unternehmen von dem Wettbewerbern unterscheidet. Hier muss also auch auf grafischer Ebene gearbeitet werden um die Vorzüge z. B. mit passenden Icons zu visualisieren.
Online-Bewerbungstools
Bieten Sie potenziellen Kandidat*innen mehrere Bewerbungsmöglichkeit. Statt der klassischen Bewerbungsmappe per Post können Sie hier auf Online-Bewerbungen per E-Mail oder als Formular auf der eigenen Website setzen. Dies bietet im Gegensatz zur Bewerbung aus Papier einige Vorteile:
- Online-Bewerbungen gelangen ohne Umwege sofort zum zuständigen Bearbeiter im Unternehmen. Papierbewerbungen brauchen hingegen in der Regel 2–3 Werktage mit der Post und können im schlimmsten Fall auch einmal verloren gehen.
- Online-Bewerbungen müssen nicht zurückgesandt werden. Gegenüber Papierbewerbungen werden daher Kosten gespart.
- Die Bewerbung über ein Onlineformular ist besonders praktisch: Dank Pflichtfeldern sind die Bewerbungen stets vollständig, wohingegen bei Papier- und E-Mail-Bewerbungen teilweise wichtige Informationen fehlen können.
Aber auch für die Bewerber*innen bieten sich Vorteile:
- Bei einer Online-Bewerbung sparen sich Bewerber*innen das Geld für Papier, den Druck, die Mappe und das Porto.
- Der Aufwand für den Bewerbungsprozess verringert sich enorm: Unterlagen können direkt auf der Website des Unternehmens hochgeladen bzw. an die E-Mail angehangen werden und alle weiteren Angaben kann man direkt in das Formular bzw. die E-Mail eintragen.
Bei einem Online-Formular kann jedes Unternehmen selbst entscheiden, welche Angaben der Bewerber*innen obligatorisch sind und welche zusätzlichen Informationen die Bewerber*innen optional mitteilen können.
Testimonials
Wer würde sich besser als Markenbotschafter eignen als die eigenen Mitarbeiter*innen? Kein anderer kann das Arbeitsumfeld und die Unternehmenskultur Ihres Unternehmens so gut nach außen hin präsentieren wie sie! Wichtig dabei ist nur, dass die Testimonials ehrlich und authentisch sind. Also: Lassen Sie Ihre Mitarbeiter*innen für sich sprechen!
Videocontent
Videocontent funktioniert auch in Zusammenhang mit Stellenanzeigen gut. So können Mitarbeiter für Ihr Unternehmen ein gutes Wort einlegen oder mit Vorurteilen in Ihrer Branche aufräumen. Hier haben wir beispielsweise für die Kreissenioreneinrichtungen Lippe einen Clip konzipiert und umgesetzt:
Werbemaßnahmen im Personalmarketing
Ein attraktiver Karrierebereich auf der eigenen Website ist die Grundlage, aber reicht oft nicht aus, um auch wirklich von potenziellen Bewerber*innen gefunden zu werden. Im Recruiting sind Werbeformate daher mittlerweile unverzichtbar geworden.
Google Ads und Microsoft Advertising
Die Suchmaschinenwerbung mit Google Ads (ehemals: Google Adwords) oder Microsoft Advertising (ehemals: Bing Ads) ist ein sehr nützliches Tool, um Bewerber*innen in der Suchmaschine konkret anzusprechen.
Die Anzeigen werden den Nutzern angezeigt, wenn diese bestimmte Suchbegriffen (Keywords), die vorher in Google Ads oder Microsoft Advertising festgelegt wurden, in die Suchmaschine eingeben. Zudem bieten beide Tools die Möglichkeit, die Anzeigen regional einzuschränken, sodass sie nur in bestimmten Region angezeigt werden. Somit ist ein Targeting auf die richtige Zielgruppe problemlos möglich. Für die Werbung zahlen Sie außerdem erst, wenn auf die Anzeige geklickt wird. Im Gegensatz zu den meisten anderen Werbeformaten hat man also die volle Kostenkontrolle.
Jobbörsen
Bekannte Jobbörsen wie bspw. StepStone, Monster, Jobware, indeed, JobScout24 oder die Stellenbörse der Agentur für Arbeit sind, neben der Google Suche, bekannte Anlaufstellen für Jobsuchende und haben dadurch eine enorme Reichweite. Viele der Plattformen arbeiten außerdem mit strukturierten Daten, sodass die dort veröffentlichten Stellenanzeigen ebenfalls häufig bei „Google for Jobs“ auffindbar sind. Hier schlägt man also zwei Fliegen mit einer Klappe!
Arbeitgeberbewertungsportale
Arbeitgeberbewertungsportale wie kununu oder Glassdoor sind Plattformen, die Arbeitgeber*innen niemals aus den Augen lassen sollten, denn die dort vergebenen Bewertungen und Rezensionen bestehender oder früherer Mitarbeiter*innen spielen eine große Bedeutung in der Jobsuche und beeinflussen nachweislich die Entscheidungen potenzieller Kandidat*innen. Nutzen Sie dies zu Ihrem Vorteil: Animieren Sie zufriedene Mitarbeiter*innen positive Rezensionen zu hinterlassen.
Viele der Portale bieten außerdem den Arbeitgeber*innen einen Zugang an, mit denen sie das eigene Profil mit Fotos und Unternehmensbeschreibungen gestalten und auf Rezensionen von (ehemaligen) Mitarbeitern reagieren können – davon sollten Sie Gebrauch machen!
Kommentieren Sie sowohl negative als auch positive Rezensionen. Dadurch zeigen Sie nicht nur Ihren Mitarbeiter*innen, dass ihr Feedback wertgeschätzt wird, sondern signalisieren auch potenziellen neuen Kandidat*innen, dass Ihr Unternehmen sehr um die Zufriedenheit ihrer Arbeitnehmer*innen bemüht ist.
Social Media Recruiting
Die meisten Unternehmen nutzen ihre Social Media-Profile hauptsächlich für Marketing-Maßnahmen wie z. B. betriebseigene Neuigkeiten. Doch Social Media ist auch eine tolle Plattform für das Recruiting! Durch die sozialen Medien erreichen Sie nämlich potenzielle Kandidat*innen in ihrer Freizeit. Einige Unternehmen erstellen dafür sogar extra spezielle Karriere-Profile, auf denen ausschließlich Personalmarketing betrieben wird.
Im Vergleich zu anderen Werbemaßnahmen ist Social Media Recruiting durch den direkten Kontakt mit den Bewerber*innen geprägt. Diese haben die Möglichkeit, auf Stellenausschreibungen mit Kommentaren zu reagieren oder Fragen zu stellen. Dies bietet Vorteile für Bewerber*innen und Unternehmen: Die potenziellen Kandidat*innen können vor der Bewerbung Eindrücke vom Unternehmen sammeln und umgekehrt.
Aufgrund ihrer Art als sog. „Business-Netzwerke“ sind insbesondere Xing und LinkedIn mit ihren integrierten Jobbörsen zu empfehlen, in denen Unternehmen Stellenanzeigen aufgeben können. Aber auch Facebook, Instagram, Twitter, Pinterest, TikTok & Co. können sinnvolle Kanäle für das Social Media Recruiting sein. Für die richtige Auswahl der Kanäle ist die Zielgruppe entscheidend.
Neben organischen Beiträgen zu den Stellenangeboten, können auf allen Social Media-Plattformen zusätzlich auch Anzeigen veröffentlicht werden. Damit erreicht man Nutzer über die Follower des eigenen Profils hinaus.